unterm strich
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Der französische Humorist und Schriftsteller Pierre Daninos ist im Alter von 91 Jahren in Paris gestorben. Sein Welterfolg „Major Thompson entdeckt die Franzosen“ über die Sitten und Unsitten der Franzosen aus Sicht eines britischen Offiziers verkaufte sich allein in Frankreich fast zwei Millionen Mal. „Die Briten haben den Menschen gute Tischmanieren beigebracht. Doch es sind die Franzosen, die richtig essen“, heißt es in dem Buch. Und weiter: „Wer je ihren Kaffee getrunken hat, der weiß, warum Engländer so leidenschaftliche Teetrinker sind.“ Inspiriert wurde der 1913 in Paris geborene Daninos durch seine Tätigkeit als französischer Verbindungsoffizier zur britischen Armee im Zweiten Weltkrieg. Daninos hat nie wieder ein annähernd so erfolgreiches Werk zu Stande gebracht, auch wenn er in weiteren Büchern den Major Thompson neue Abenteuer bestehen ließ und andere ähnlich ulkige gesellschaftskritische Romane schrieb. In seinen Büchern nahm er auch Touristen, Snobs und Schriftsteller aufs Korn. Zu seinen in den Fünfziger- und Sechzigerjahren auf Deutsch erschienenen Werken gehören „Ferien um jeden Preis“, „Das Geheimnis des Major Thompson“, „Ein gewisser Monsieur Blot“ und „Snobissimo oder Das Sehnen nach dem Schein“. In den Sechzigerjahren wurde Daninos depressiv und unterzog sich einer Psychoanalyse, die ihn zu dem Buch „Die schwarze Couch“ inspirierte.

Der Technik-Oscar geht in diesem Jahr an einen deutschen Erfinder: Der frühere Filmemacher Horst Burbulla aus Bonn wird am 12. Februar die begehrte Trophäe für seine Erfindung eines Teleskop-Kamerakrans entgegen nehmen, teilte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit. Der Oscar geht zu gleichen Teilen an Burbulla und an ein Erfindertrio, das vor Jahren einen anderen innovativen Kamerakran mit Fernsteuerung gebaut hatte. Jenem Team gehören Jean-Marie Lavalou, Alain Masseron und David Samuelson an. Die amerikanische Filmakademie begründet ihre Wahl damit, dass Burbullas Erfindung und Weiterentwicklung des eigenen Systems Hollywoods Kamerakran-Technologie revolutioniert habe. „Mit seinem elektronisch gesteuerten, ausfahrbaren, leichtgewichtigen und überaus präzisen Kopf erlaubte er der Kamera, während der Aufnahme zu schwenken.“ Burbulla hatte das System vor rund zwanzig Jahren zum Eigenbedarf gebaut und später auf einer Messe vorgestellt. Als junger Mann habe er sich als „Filmemacher“ versucht: „Das hat aber nicht so ganz geklappt, deswegen habe ich mich dann auf die Technik spezialisiert“, sagte Horst Burbulla, als er von der Entscheidung der Filmakademie erfuhr.