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Archiv-Artikel

Protest vor der Citibank

Anleger sie wurden „systematisch falsch beraten“

Von kawe

taz: Heute wollen Ihre Mandanten demonstrieren. Das ist ein ungewöhnlicher Akt in einem Prozess.

Andre Ehlers, Anwalt der Lehmann-Geschädigten: Es geht darum, dass ein Großteil der jenigen, die Citybank-Kunden sind und Lehmann-Zertifikate gekauft haben, bisher keine Entschädigungsleistungen bekommen haben.

Ist der Totalverlust nicht das normale Risiko für Spekulanten?

Diese Anleger sind zur Citibank gegangen und haben gesagt: Ich möchte Geld sicher und fest anlegen. Die Citibank hat ihnen gesagt: Wir haben etwas Besseres als Festgeld, da kriegst du mehr Zinsen – Zertifikate. Man hat ihnen erklärt, das Wort Zertifikat müsse nicht stören, das sei eine Anlageform wie Festgeld.

Also keine Zocker?

Nein, absolut nicht. Die Anleger sind aus der Generation 50 plus. Das sind die Sparbuch-Anleger, die ihr Leben lang nur in Festgeld angelegt haben. Ein Ehepaar, das ich vertrete, hatte 80.000 Euro für die Rente angelegt, das war das Geld ihrer Lebensversicherung.

Eine kleine Demo in Bremen – erschüttert das die Citibank?

Die Lehmann-Geschädigten sind bundesweit vernetzt, Proteste finden bundesweit statt. An diesem Dienstag soll es Vergleichsangebote der Citibank Deutschland geben. Die Verbraucherzentrale NRW hat für alle verhandelt.

Sind die Citibank-Manager besonders gierig?

Ich will denen nichts unterstellen. Die Anleger waren jedenfalls nicht gierig. Interview: kawe

Knochenhauer Straße, 14 Uhr