: Kein Geld für Eis
BREMERHAVEN Die CDU erwägt das Aus für den Bau des Eisstadions – OB Schulz schweigt erstmal
Wer gestern Hans-Werner Busch anrief, den Geschäftsführer des Eishockey-Zweitligisten Fischtown Pinguins in Bremerhaven, der traf einen Mann an, der zwar beteuerte, gelassen zu sein, der dann aber doch mit einem Wortschwall auf die Frage nach der „E-Debatte“ reagierte. Es geht ums Eisstadion – wird es gebaut oder nicht?
Die Debatte flammt seit mindestens acht Jahren immer wieder auf, jetzt forderte Bremerhavens Stadtkämmerer Michael Teiser (CDU) für Bremerhaven eine Haushaltssperre und dachte laut über „Großinvestitionen wie das Eisstadion“ nach, die „auf den Prüfstand“ gehörten. Bremens CDU-Vorsitzender Thomas Röwekamp ging noch einen Schritt weiter: Er warnte vor einer Politik des „Weiter so“, die Stadt müsse auf den Stadionbau verzichten. Notfalls könne der Stadt beim Sparen nur durch eine Verschärfung der Kommunalverfassung geholfen werden – was wiederum für einen innerparteilichen Streit bei der CDU sorgte: Bremerhavens festgeschriebener Eigensinn beim Geldausgeben, so war der dortige CDU-Fraktionsvorsitzende Paul Bödeker zu verstehen, mag man dortselbst nicht in Frage stellen.
Pinguin-Geschäftsführer Busch sagte, er wolle sich in die politische Debatte nicht einmischen, tat es dann aber doch und erinnerte an eine „klare Beschlusslage“, die den Bau des Stadions vorsehe. „In den vergangenen sieben Jahren ist der Bau des Stadions 60 bis 70 Mal Thema gewesen, aber dass die Finanzlage hier nicht die rosigste ist, wissen wir schon länger“, sagte er. In der Zwischenzeit habe es „in diesem unseren Lande“ 40 bis 50 Großinvestitionen gegeben, da wundere es ihn, „dass eine 15-Millionen-Investition immer wieder aufs Tapet“ kommt.
Während Busch sich also ganz im Sinne seines Klubs engagierte, hüllte sich die Bremerhavener Rathausspitze in Schweigen. „Kein Kommentar zum jetzigen Zeitpunkt“, hieß es von dort nur, man signalisierte Beratungsbedarf. Offenbar war Stadtkämmerer Teisers Vorstoß auch für Oberbürgermeister Jörg Schulz vom Koalitionspartner SPD überraschend gekommen. FEZ