: Eltern und Schüler fordern Bildungsgipfel
NEUES SCHULGESETZ Kritiker sprechen vor dem niedersächsischen Kulturausschuss
Eltern- und Schüler in Niedersachsen haben die Koalitionsparteien CDU und FDP aufgefordert, das geplante Schulgesetz fallen zu lassen. Der Landeselternrat, der 1,8 Millionen Eltern vertritt, kritisierte am Montag vor dem Schulausschuss des Landtages, der Gesetzentwurf zementiere die schulpolitischen Vorstellungen der Landesregierung und ignoriere die Bedenken. Der Schülerrat sprach von einer „ideologisch motivierten Rotstiftpolitik“.
Die Einführung des Abiturs nach 12 Jahren auch an Gesamtschulen stieß bei Eltern und Schülern erneut auf Ablehnung. Zusammen mit der Lehrergewerkschaft GEW fordern sie einen Bildungsgipfel, kassierten für diesen Vorschlag aber eine Absage: Ein Bildungsgipfel sei in den kommenden Wochen bis zur Plenardebatte nicht sinnvoll, sagte der neue CDU-Bildungsexperte Karl-Ludwig von Danwitz. Von der Kritik zeigte er sich betroffen: Sie habe ihn „emotional sehr aufgewühlt“.
Die Vertreter der Kommunen erklärten, dass ihnen die im Gesetz vorgesehene Möglichkeit der Zusammenführung von Haupt- und Realschulen nicht weit genug gehe. „Es geht uns um eine neue Schulform“, sagte der Sprecher der Kommunalen Spitzenverbände, Hubertus Meyer. Das Land solle mehr Geld für den Ausbau von Ganztagsschulen zur Verfügung stellen.
Unterstützung bekamen CDU und FDP vom Philologenverband und der Direktorenvereinigung, die vor allem die Gymnasien vertreten. (dpa)