: Kultur: Behörde neu
ORGANISATIONSKULTUR Am Ende wird die Kulturverwaltung wieder ganz normal
In den letzten zehn Jahren haben insgesamt sieben Kultursenatoren versucht, die kleine Bremer Kulturbehöde neu zu organisieren. Dabei wurden einige Millionen Euro an sechs Beratungs-Unternehmen ausgezahlt – das Ergebnis des Nachdenkens stellte Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz gestern gemeinsam mit dem Personalratsvorsitzenden Rudolf Schlumbaum vor: Kulturverwaltung soll in Zukunft in Bremen in der normalen Verwaltungsstruktur erfolgen.
Denn, darin waren sich Emigholz und Schlumbaum einig, mindestens acht der zehn Jahre waren reine Irrwege. Die Berater von McKinsey zum Beispiel: 1,4 Millionen Mark haben sie bekommen, „ohne ein einziges praktisches Resultat“. Im Jahre 2000 war die „Kultur-Management-GmbH“ (KMB) gegründet worden, die als externe Firma das Controlling im Kulturbereich organisieren sollte. Die letzten fünf Jahre ging es um die Integration der KMB in die Behörde. Zwischenzeitlich hat der Senat Ralf-Uwe Wenzel als Verwaltungsleiter aus Berlin geholt. Der kam nie in der Kulturbehörde an – der Senat hatte vergessen, dass solche Reorganisationen mitbestimmungspflichtig sind. Nach dem gescheiterten Versuch in der Kulturbehörde wurde er zum Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) beordert und ist da inzwischen für „Diversity Management“ zuständig.
Zuletzt habe er, erzählte Schlumbaum schmunzelnd, mit Kultursenator Jörg Kastendiek (CDU), der Nachfolger von Hartmut Perschau und Peter Gloystein im Amt des Kultursenators, endlose Sitzungen gehabt. Bis die Wahlen kamen und auch Kastendiek weg war.
Eigentlich sollte der Senat gestern der Berufung von Martin Roeder-Zerndt zum neuen Abteilungsleiter Kultur beschließen. Die Stelle ist seit Jahren frei. Zwischenzeitlich war sie von Bernd Neumann kommissarisch besetzt, der auch Bewerber war – inzwischen seine Bewerbung zurückzog und in der Hochschule für Künste untergebracht wurde. Roeder-Zerndt muss noch warten – wegen der Haushaltssperre hat der Senat die Zustimmung vertagt. KAWE