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Archiv-Artikel

Spurensuche Knochenteilchen in Zuckerrüben

Auf Tierfutter haben Lebensmitteluntersuchungsämter ein Auge geworfen. Ihr Interesse richtet sich darauf, ob das seit 2001 geltende Verbot für die Verfütterung tierischer Proteine und Fette an lebensmittelliefernde Tiere eingehalten wird. Schließlich gilt es, die BSE-Gefahr zu bannen. Eine gute Nachricht zumindest konnte einer diese Woche veröffentlichten Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikoforschung entnommen werden: Bei der Untersuchung von Zuckerrübenschnitzeln konnten keine Bestandteile der Tierspezies Rind gefunden werden, heißt es. Dafür fanden die Lebensmittelschützer mikroskopisch winzige Teilchen von anderen Säugetieren in den aus ganz Deutschland zusammengetragenen Zuckerrübenschnitzeln: Knochenfragmente und Haare.

Um die Frage zu klären, wie diese da hineinkommen und ob ein BSE-Risiko besteht – denn schließlich landen die Rübenschnitzel am Ende im Kuhstall im Futtertrog –, wurden die Analytiker mit ihren neuesten Methoden hinzugezogen. Das Ergebnis: Die Knochenreste und die Haare stammen vom Acker. Überall sind sie zu finden. Egal ob auf dem Acker oder im unbewirtschafteten Wald, Tiere sterben und verrotten an Ort und Stelle. Und die Zuckerrübe sei schließlich bekannt dafür, dass Bodenteilchen besonders hartnäckig an ihr haften bleiben. Um was für Säugetierreste es sich handelt, die letztendlich in unseren Lebensmitteln landen? Es ist vielleicht angebracht, erst nach dem Essen weiterzulesen: Es sind Schweine, Ratten und Menschen.

WOLFGANG LÖHR