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Archiv-Artikel

Genug von veränderten Genen

Am Greenpeace-Stand auf der Grünen Woche können Besucher ihre private gentechnikfreie Zone kreieren. Neben Fotos gibt es auch einen Einkaufsratgeber

Greenpeace protestiert mit einem Stand auf der Grünen Woche (Halle 6.2a) gegen Gentechnik im Essen. Mit Unterschrift und Foto können sich Besucher sich an einer europaweiten Aktion beteiligen. Der Hintergrund: Zurzeit müssen tierische Produkte wie Milch, Eier, Fleisch und Wurst nicht gekennzeichnet werden, wenn die Tiere genetisch veränderte Pflanzen gefressen haben. Das ist eine Gesetzeslücke, deren Schließung Greenpeace mit seiner Aktion vorantreiben möchte. Greenpeace-Aktivistin Corinna Hölzel erläutert zu dieser Aktion: „Verbraucher wollen keine Gentechnik, nicht in Lebensmitteln und nicht im Tierfutter.“ Laut Emnid-Umfrage im Dezember 2004 fordern 94 Prozent der Deutschen eine Kennzeichnung auch für tierische Produkte. Diese Forderung richtet Greenpeace an die EU. Die Besucher erhalten einen Aufkleber, mit dem sie ihre private gentechnikfreie Zone kreieren können: ihren Kühlschrank. Am Stand können sie sich mit einem gentechnikfreien Kühlschrank fotografieren lassen. Die Bilder kommen ins Netz und werden bei einer Greenpeace-Aktion in Brüssel verwendet.

Auch der neue Einkaufsratgeber „Essen ohne Gentechnik“ in der 6. Auflage, jetzt mit Schwerpunkt Molkerei, wird am Messestand verteilt. Bereits 1,5 Millionen Exemplare gingen bis zur 5. Auflage an interessierte Verbraucher. Das Einkaufsnetz ist die Verbraucherorganisation von Greenpeace: „Wir setzen uns für gute Produkte ein und geben Konsumenten die Möglichkeit, gemeinsam wirkungsvoll aktiv zu werden“, so Hölzel. „Wir sind eine starke Gemeinschaft bewusster Verbraucher – aus einzelnen Meinungen wird eine laute Stimme. So haben wir schon viele Unternehmen dazu gebracht, die Produktion zu verbessern.“ Vor gut einem Jahr konnte Greenpeace bereits einen Erfolg verbuchen: Im Dezember 2003 erklärte der größte deutsche Handelskonzern Metro, keine genetisch mutierten Pflanzen in Lebensmitteln zu verarbeiten.