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Archiv-Artikel

Die Rosen der Anderen

FÜR BLUMENFREUNDE 270 Gartenbesitzer lassen sich in Schleswig-Holstein und Hamburg ins Beet gucken

Von eib

Wenn Renate Philipp am 20. Juni ihren Garten für Neugierige öffnet, ist sie auf alles gefasst. Auf Besucher, die vergessen haben, dass sie in einem privaten Garten zu Gast sind. Und unverschämt werden, wenn man sie vorsichtig daran erinnert.

Als eine von 270 Gartenbesitzern in Hamburg und Schleswig-Holstein öffnet sie im Rahmen des „Offenen Gartens“ auch in diesem Jahr die Gartenpforte. Dass sie sich immer wieder die Mühe macht, die 2.300 Quadratmeter um ihr altes Fachwerkhaus rechtzeitig auf Vordermann zu bringen, liegt an all den anderen Gartengästen, die sich zu benehmen wissen – und in der Mehrzahl sind. Mit offenem Mund bleiben sie vor einem alten Obstbaum stehen, über und über mit zartrosa Blüten bedeckt. Keine zweite Apfelbaumblüte, sondern die Rose „Paul’s Himalayan Musk“, die bis in die Krone geklettert ist.

300 Rosen – darunter viele alte, duftende Sorten – so schätzt Philipp, wachsen in ihrem Garten in Labenz, einem Dorf bei Bad Oldesloe. Mit Glück steht Ende Juni auch noch die 94 Meter lange Hecke aus 55 verschiedenen starkwüchsigen Rosen in voller Blüte. Diese soll eigentlich die Schafkoppel begrenzen, aber weil die Tiere immer wieder Knospen und junge Triebe genascht haben, musste Philipp einen Zaun ziehen.

Die Rosen und der Ausblick auf weidende Schafe sind nur ein Grund, warum ihr Garten immer wieder in Hochglanz-Magazinen vorgestellt wird. Sehr fotogen: Die Laubengänge und der lauschige Gartenteich, an dem man auf, einer überdachten Holzbank sitzend, Molche beobachten kann. Der Besuch lohnt auch deshalb, weil in der direkten Umgebung noch vier weitere Gärten locken – und das neue Rosarium „Lost Beauties“ mit 800 seltenen Rosensorten. eib

Offene Gärten: 20./21. 6. Weitere Termine, Informationen: offenergarten.de, lostbeauties.de