Klingt schön und gut – und utopisch

betr.: „StudentInnen an die Gebührenhebel“, taz vom 26. 1. 05

Das klingt ja alles schön und gut – und mindestens im selben Maße utopisch. Selbst wenn es an der Uni Witten/Herdecke funktioniert, glauben Sie doch nicht im Ernst, dass sich ein Wissenschaftsminister Frankenberg bei seinen Studiengebührenplänen, die, wie die taz selbst auf Seite 1 richtig erkennt, bereits fertig in der Schublade liegen, in geringster Art und Weise von uns Studis etwas sagen lässt und die Gelder vom Finanzministerium, wo sie schon fest eingeplant sind, um die klaffenden Haushaltslöcher zu stopfen, zu den Studenten umleitet.

Im Gegenteil: Genauso wenig, wie sich Frau Schavan bei der heftig umstrittenen Oberstufenreform um die Belange der SchülerInnen geschert hat (obwohl der Landesschülerbeirat sehr wohl zum Dialog bereit war), kümmert sich Herr Frankenberg um die Belange der Studenten. So funktioniert Bildungspolitik in Baden-Württemberg.

Und eine Erklärung bleibt Ihr Artikel meiner Meinung nach schuldig: Wie denn Studiengebühren – egal welcher Art – die soziale Auslese an der Uni abfedern sollen. Studiengebühren treffen immer die sozial schlechter Situierten, ob sie nun ans Finanzministerium fließen oder von den Studis selbst verwaltet werden.

STEFFEN STADLER,

Student an der Uni Stuttgart