Kardinal billigt Kondom im Slum

ROM kna ■ Im Vatikan hat ein weiterer Kardinal angedeutet, dass Kondome in Ausnahmefällen ein geeignetes Mittel gegen die Ausbreitung von Aids sein können. Der Corriere della Sera zitiert den Päpstlichen Haustheologen, Georges Cottier, mit den Worten: „In besonderen Situationen, etwa im Drogenmilieu oder dort, wo eine verbreitete Promiskuität mit großem Elend einhergeht wie zum Beispiel in einigen Gegenden Afrikas oder Asiens, wo die Menschen Gefangene dieser Situation sind, kann Kondomgebrauch für legitim gehalten werden.“ Zugleich wandte sich der Kardinal gegen internationale Anti-Aids-Kampagnen, die generell auf den Einsatz von Kondomen setzen. Solche Kampagnen förderten die Promiskuität, die zur Ausbreitung von Aids beitrage. Die besten Methoden gegen diese Epidemie blieben Keuschheit und die Erziehung zu einem verantwortlichen Verhalten, so Cottier. Der Genfer Kardinal ist für die dogmatische Überprüfung aller päpstlichen Veröffentlichungen zuständig.