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Archiv-Artikel

KRITIK VON OBEN

Erstmals hat auch Bundeskanzler Gerhard Schröder die geplante Einführung von Studiengebühren in einigen unionsregierten Ländern kritisiert. Die Ministerpräsidenten sollten sich „gründlich überlegen“, ob sie nach dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts tatsächlich Gebühren für das Erststudium einführen wollten, sagte er am Mittwochabend auf einer SPD-Wahlkampfveranstaltung im schleswig-holsteinischen Husum: „Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Studenten.“ Der Präsident des Deutschen Studentenwerks, Hans-Dieter Rinkens, warnte, die Gebühren könnten zu einer Amerikanisierung der Verhältnisse führen. Die derzeit diskutierte Summe von 500 Euro sei letztlich nur ein „Einstiegspreis“. Sollten die Gebühren bald auf 2.000 Euro klettern, könne dies junge Erwachsene, die aus dem Bafög-Bereich herausfielen, vom Studium abschrecken. Kritik an den Studiengebühren übte auch der Ring Deutscher Makler (RDM) – allerdings nicht ganz uneigennützig. Die RDM-Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz warnten: Wenn Absolventen im Anschluss an das Studium erst noch ein Studiendarlehen tilgen müssten, könne sie das davon abhalten, Geld für den Kauf einer Immobilie auszugeben oder den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. TAZ