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DER RECHTE RANDRechte und Rocker

Schießereien, Messerangriffe und Schlägereien. In Kiel geraten Rechtsextremisten und Rocker immer wieder aneinander. Am Freitag sollte sich der Neonazi Ralf D. wegen eines Messerangriffs in der Diskothek „Mausefalle“ auf den „Hells Angel“ Dennis K. vor dem Schöffengericht verantworten. Doch die Verhandlung musste abgesagt werden, Ralf D. und sein Anwalt haben ihre Zusammenarbeit kurzfristig beendet. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Im August vergangenen Jahres platze die Verhandlung schon einmal. Damals prügelten sich Neonazis, angeführt von Peter Borchert von der „Aktionsgruppe Kiel“, mit „Hells Angels“ vor dem Gerichtsgebäude. Etwa 30 Personen waren involviert. Als die Polizei eintraf, hatte Borchert Dennis K. und einen weiteren Angel bereits niedergestochen.

Die Tat bestreitet Borchert, der wegen eines Tötungsdelikts bereits in Haft war, nicht. Am 19. Februar 2009 sprach das Kieler Landgericht ihn dennoch frei. Borchert, ehemaliger schleswig-holsteinischer NPD-Landeschef, schützte das Schweigen der Betroffenen und Zeugen. Richter Michael Scheck konnte nicht ausschließen, dass die Tat in Nothilfe zum Schutz eines angegriffenen Freundes geschah.

Schweigen könnte vor dem baldigen Gerichtsverfahren wieder die beste Verteidigung sein. Die Staatsanwaltschaft wirft Ralf D. vor, Dennis K. bei einem Streit in der Diskothek „Mausefalle“ mit dem Messer schwer verletzt zu haben. In den frühen Morgenstunden des 3. März 2007 soll der Bruder von Ralf D. zuerst massiv angegangen worden sein. Ralf D. soll dann mit den Worten, dass dieser diesmal so nicht davonkommen würde, Dennis K. niedergestochen haben. Als Ursache des Streits werden Schulden vermutet. Die braune Szene in Hannover soll mit dem Rotlichtmilieu eng verwoben sein.

Hinweis:ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland

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