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Archiv-Artikel

Meerumschlungene Wahlkreise: Rote Tupfen auf schwarzem Grund

Bei den Landtagswahlen konnte die CDU vor allem auf dem flachen Land punkten, die SPD holte die meisten Wählerstimmen in den Städten

Von eib

Auf der Karte sind es nur vereinzelte kleine rote Tupfen in einem schwarzen Meer: Wahlkreise, deren Bevölkerung mehrheitlich für die SPD gestimmt hat. Doch die Optik trügt, denn die 15 Wahlkreise, die bei den schleswig-holsteinischen Landtagswahlen an die SPD gingen, gehören zu den bevölkerungsreichsten. In der Landeshauptstadt Kiel liegt der Vorsprung der Genossen nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis sogar im zweistelligen Bereich: Mit dem landesweit besten Wahlergebnis wählten in Heide Simonis Wahlkreis Kiel-Ost 46,8 Prozent die SPD, nur 27,7 Prozent die CDU. Direkt stimmten sogar 59,8 Prozent für die amtierende Ministerpräsidentin.

Auch die zweit- und drittgrößten Städte Lübeck und Flensburg wählten rot, ebenso wie die Wahlkreise Neumünster, Rendsburg und Plön-Nord. Einen Stadtbonus gab es für die SPD auch in fünf weiteren Wahlkreisen: im Speckgürtel von Hamburg.

Die CDU punktete auf dem flachen Land: Die höchsten Ergebnisse erzielte sie an der Westküste. 48,3 Prozent stimmten im Wahlkreis Husum-Land für die Christdemokraten, 47,6 Prozent in Dithmarschen-Nord.

Für die Grünen fiel im Gegenzug auf dem Land kaum etwas ab. Sie bekamen mit Ergebnissen um drei Prozent an der Westküste zum Teil nur halb so viele Stimmen wie die FDP. Die Hochburgen der Grünen: Kiel (9 – 12,8 Prozent) und Lübeck-Süd (10,7 Prozent).

Die Partei der dänischen Minderheit, der südschleswigsche Wählerverband (SSW), die mit zwei Abgeordneten im Landtag vertreten sein wird, wurde vor allem im Nordosten gewählt: Das höchste Ergebnis erzielte der SSW in Flensburg mit 15,2 Prozent.

Die rechtsextreme NPD blieb unter der Fünf-Prozent-Hürde. Am meisten Stimmen bekam sie in Neumünster (3,1 Prozent) und in Lübeck-West (2,9 Prozent). eib