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Archiv-Artikel

Bush: Syrien go home

US-Präsident fordert in Brüssel den Abzug der syrischen Truppen aus Libanon. In Beirut wird weiter protestiert

BRÜSSEL rtr/dpa ■ Der Konflikt zwischen Syrien und den USA ist durch US-Präsident Bush weiter angeheizt worden. In Brüssel forderte Bush Syrien gestern erneut dazu auf, den Libanon zu verlassen. „Genau wie das syrische Regime stärker vorgehen muss, um diejenigen zu stoppen, die Gewalt und Unterwanderung im Irak unterstützen und seine Hilfe für Terrorgruppen beenden muss, die die Hoffnungen auf Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zerstören wollen, muss Syrien auch die Besatzung des Libanon beenden“, so Bush.

Derweil bemühte sich gestern der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, in Syrien um eine Entschärfung der Krise zwischen Washington und Damaskus. Nach einem Gespräch mit Präsident Assad sagte Mussa in der syrischen Hauptstadt: „Assad hat während der Diskussion mehr als einmal betont, dass er entschlossen ist, die Umsetzung des Abkommens von Taif fortzusetzen und einen syrischen Abzug aus Libanon in Übereinstimmung mit diesem Abkommen zu erreichen.“ Nach dem Taif-Abkommen zur Beendigung des Bürgerkriegs in Libanon (1975–1990) hätte der Rückzug der einst 35.000 syrischen Soldaten bereits 1992 beginnen sollen. Die Schutzmacht Syrien hat jedoch bis heute 14.000 ihrer Soldaten im Libanon stationiert.

Eine Woche nach der Ermordung des früheren libanesischen Expremiers Rafik Hariri haben gestern in Beirut erneut mehrere tausend Menschen gegen Syrien demonstriert. Libanons Opposition macht weiterhin die prosyrische Regierung und Syrien für den Mord an dem prominenten Syrienkritiker verantwortlich. Die EU-Außenminister haben ebenfalls gestern in Brüssel mit Nachdruck eine internationale Untersuchung der Ermordung Hariris gefordert.