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Archiv-Artikel

HHK expandiert bundesweit

KRANKHEITSKOSTEN Die Bremer Handelskrankenkasse meldet Erfolg und wirbt mit der Ausschüttung von 60 Euro „Prämie“ bundesweit neue Mitglieder

Von kawe

Die Bremer Handelskrankenkasse (HKK) ist auf Erfolgs- und Expansionskurs: Im vergangenen Jahr machte die HKK 11,2 Millionen Euro Gewinn. Das Geld soll den Mitgliedern zurückgegeben werden. Eine Prämie von 60 Euro pro Mitglied soll im Frühjahr 2010 fließen – in einer Phase, in der andere Kassen voraussichtlich deutliche „Zusatzbeiträge“ erheben werden, sagt HKK-Chef Michael Lemke.

Die HKK wird in dieser Phase offensiv und bundesweit um neue Kunden werben, denn sie ist die einzige bundesweit agierende Krankenkasse, die ihren Versicherten mit einer „Prämie“ die bundeseinheitlich geltenden Beitragssätze indirekt reduziert. Zum 1. Januar 2009 hatte sich die HKK schon mit der „IKK“ Unterweser zusammengeschlossen, über ein Kooperationsabkommen wird die HKK ab 1. Juli ihr Angebot in bundesweit rund 2.000 Geschäftsstellen des LMV-Versicherungsvereins mit Sitz in Münster machen. Jeder fünfte Bremer ist bei der HKK versichert, zu ihren 123.000 Versicherten kamen mit der „IKK“ rund 89.000 Niedersachsen dazu. Auf dieser Basis traut sich die HKK die bundesweite Expansion zu. Die LMV hat drei Millionen Kunden im Bereich Zusatzversicherungen. Mit ihrer vergleichsweise jungen und besser verdienenden Klientel gehört die HKK zu den Kassen, die in den „Risikostrukturausgleich“ für andere Kassen einzahlen – 2008 128 Millionen Euro, das entspricht 19 Prozent der HKK-Beiträge.

Für 2010 fordert die HKK – wie andere Kassen – erhebliche Steuerzuschüsse für den Gesundheitsfonds, weil sich dann die Arbeitslosigkeit auf die Beiträge durchschlägt. Für einen Arbeitslosen zahlt die Bundesagentur für Arbeit 140 Euro an seine Krankenkasse, die „Gesundheitskosten“ der Arbeitslosen liegen aber im Durchschnitt bei fast 300 Euro im Monat, sagt Lemke.

Ein Drittel der Krankenhauskosten der HKK, rund 50 Millionen Euro, gehen jedes Jahr an die kommunalen Bremer Kliniken. Leistungen dort kommen für die Krankenkassen rund fünf Prozent teurer als dieselben Leistungen in niedersächsischen oder in den freigemeinnützigen Kliniken in Bremen. Für eine „instabile Herz-Rhythmus-Störung“ zahlt die Kasse, wenn der Patient ins Klinikum Mitte kommt, 3.150 Euro, im privaten Roten-Kreuz-Krankenhaus nur 2.950 Euro. Das Interesse der HKK an der Reform der „Gesundheit Nord“ ist also groß – solange sie sich eine Senkung der Kosten für die Versicherten verspricht. Es gebe einige Punkte im „Zukunftskonzept“ der Gesundheit Nord, an denen man das Risiko von Kostensteigerungen sehe, meinten die HKK-Vertreter. kawe