Profis nach Tempelhof

TEMPELHOF Das Ex-Flughafen-Gelände soll künftig von einem Projektträger verwaltet werden

Der Einzug der Modemesse Bread & Butter, die am kommenden Dienstag beginnt, dürfte eine der letzten Hauruck-Aktionen des Regierenden Bürgermeisters bezüglich der Zukunft von Tempelhof gewesen sein: In absehbarer Zeit soll eine eigenständige Gesellschaft die Entwicklung des einstigen Flughafengeländes samt seiner Gebäude vorantreiben. Die Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Manuela Damianakis, dementierte am Donnerstag auf Nachfrage nicht, dass es sich dabei um ein Tochterunternehmen der Wista Management GmbH handelt. Die Gesellschaft betreibt bereits den Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof, Geschäftsführer ist der Unternehmer Hardy Schmitz, an der Spitze der Tochter Adlershof Projekt GmbH steht Gerald Steindorf. Sprecher Peter Strunk bestätigte, dass Verhandlungen mit dem Land Berlin liefen. Der Aufsichtsrat solle am Montag über die Angelegenheit entscheiden, der Senat tags darauf.

Wie genau die Aufgaben verteilt werden sollen und wie viel Geld die Manager in die Hand erhalten, ist unklar. Auch die Rolle des Steuerungsrats beim Senat, in dem neben Klaus Wowereit Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (beide SPD), Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) und Finanzsenator Ulrich Nussbaum (parteilos) sitzen, ist offen.

Alte Forderung erfüllt

Stadtentwickler hatten seit längerem einen professionellen Projektträger gefordert, bei dem möglichst alle Fäden zusammenlaufen. Bisher verwaltet die Berliner Immobilien-Management (BIM) die Gebäude, für die Freiflächen laufen diverse Wettbewerbe und Ideenaufrufe. Mit den Managern aus Adlershof würde das Land eine Gesellschaft holen, die schon den Technologiepark zu einem Markenzeichen Berlins gemacht haben. Mehr als 14.000 Menschen arbeiten inzwischen dort, Adlershof ist in Wissenschafts- und zunehmend auch in Wirtschaftskreisen verankert.

Die Entwicklungsgesellschaft könnte starten, sobald das Tempelhof-Areal vollständig in den Händen des Landes ist. Berlin will den Bund-Anteil am Ex-Flughafen für 35 Millionen Euro kaufen, der Vertrag soll bis zum Herbst rechtskräftig sein. Pez