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Archiv-Artikel

Syrien der Terrorhilfe beschuldigt

Nach dem tödlichen Bombenanschlag auf eine Disko in Tel Aviv startet Israel diplomatische Offensive, um das verfeindete Nachbarland international zu isolieren

JERUSALEM dpa/rtr ■ Für den Selbstmordanschlag auf einen Nachtclub in Tel Aviv will Israel das verfeindete Nachbarland Syrien international an den Pranger stellen. Mit einer diplomatischen Offensive wird die Regierung in den USA und Europa für ein scharfes Vorgehen gegen Syrien werben, das abstreitet, in das Attentat verwickelt zu sein.

Seine Regierung sei sich sicher, dass in Damaskus residierende Mitglieder des Islamischen Dschihad den Befehl zu dem tödlichen Attentat gegeben haben, erklärte Israels Premier Ariel Scharon. Israel wirft der Führung von Präsident Baschar al-Assad vor, Terrorgruppen und deren „als Informationsbüros getarnte Schaltzentralen“ zu dulden und zu unterstützen.

Ein Militärschlag auf Ziele in Syrien ist nach Angaben des israelischen Außenministeriums zunächst nicht geplant. „Wir werden in jeder Hauptstadt der Welt versuchen, die direkte Beziehung zwischen Syrien und dem Islamischen Dschihad aufzuzeigen, der direkt in Verbindung zu dem steht, was wir am Freitagabend in Tel Aviv erlebt haben“, sagte der Generaldirektor des Außenministeriums, Ron Prosor, gestern zu der Offensive, die sich auf die europäischen Staaten und den UN-Sicherheitsrat konzentriert. Prosor und Vertreter des israelischen Militärgeheimdienstes trafen in Jerusalem ausländische Botschafter, um den Druck auf Syrien zu erhöhen. Ähnliche Treffen sind für Washington, London und Paris geplant.

Hauptstreitpunkt waren bislang die Golanhöhen, die Israel im Sechstagekrieg 1967 besetzt und 1981 annektiert hatte. Syrien erwartet die Rückgabe des Gebirgszugs. Voriges Jahr blieben Signale für neue Gespräche zwischen Israel und Syrien ohne Ergebnis. Seither verstärken Israel und die USA ihre Kritik an Damaskus.

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