: „Orte neu interpretieren“
Designlabor sucht Ideen für Leerstände
■ hat Soziologie studiert und Schneiderin gelernt, bevor sie nach Bremerhaven kam. Dort leitet sie seit 1998 das Designlabor.
taz: Frau Havliza, spiegeln die Ladenleerstände in der Stadt auch die soziale Lage der Einwohner wieder?
Anne Havliza: Die wirtschaftliche, nicht die soziale Lage wird widergespiegelt.
Inwiefern?
Die Tendenz zu Einkaufszentren und die Nutzung des Online- Handels führt zu der Struktur des Einzelhandels. Dies ist jedoch kein spezielles Bremerhavener Problem. Überall, wo es wirtschaftliche Veränderungen gibt, führt dies zu Verwerfungen.
Was tun Sie dagegen?
Wir haben ein Konzept der Zwischennutzung entwickelt, wo die Orte neu interpretiert werden, wie etwa die Nutzung der Räume als vorübergehende Galerie, zum Verkauf, zur Kommunikation.
Sind Zwischennutzungen nicht nur eine vorübergehende Lösung für die Leerstände?
Ja, natürlich. Wir suchen nach Möglichkeiten, mit leerstehenden Läden umzugehen. In absehbarer Zeit können diese Leerstände nicht mehr in klassischer Weise gefüllt werden.
Welches mutige Konzept oder Experiment stellen Sie sich für Bremerhaven vor?
Wir haben Ideen und Projekte wie Ausbildungsinitiativen mit verschiedenen Partnern geplant.
Mit wem?
Die Namen möchte ich hier noch nicht nennen.
INTERVIEW: BURCU ARSLAN
„Freiräume in der Stadt erleben“, Vortragsabend im Designlabor Bremerhaven , 19 Uhr