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Archiv-Artikel

Nach der Apartheid

Neoliberale Politik gefährdet Errungenschaften des Anti-Apartheid-Kampfes. Vortrag im Forum Kirche

Von mkr

Bremen taz ■ Armut in Südafrika ist im Forum Kirche heute Abend Thema. Nach dem Ende der Apartheid greift hier eine andere Art von Rassentrennung um sich: die „soziale Apartheid“, die Trennung von Schwarz und Weiß in Arm und Reich.

Außer für eine „dünne Schicht der schwarzen Bourgeoisie“ habe sich für die schwarze Bevölkerungsmehrheit trotz gleicher Grundrechte wenig zum Besseren geändert, so der freie Journalist und Südafrika-Experte Gottfried Wellmer, der heute Abend im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Afrikanische Perspektiven“ referiert. Kindersterblichkeit und Arbeitslosenquote lägen bei den Schwarzen zehnmal höher als bei den Weißen.

Wellmer will in seinem Vortrag zum Thema „Südafrika: die neoliberale Spaltung – schlimmer als Apartheid?“ zeigen, dass die neoliberale Politik der südafrikanischen Regierung die sozialen Ausgrenzungen eher noch verschärft habe. Beispiel Wasserversorgung: Hier ist die Regierung zurückgerudert, als klar wurde, dass nach der Privatisierung die Armen die steigenden Preise für sauberes Wasser nicht bezahlen konnten. Grundsätzlich, so schlägt Wellmer den Bogen nach Deutschland, bestehe bei Privatisierungen öffentlicher Versorgungsbetriebe „die Gefahr, dass die Armen sozial ausgeschlossen werden von lebensnotwendigen Gütern“. Mit dem Unterschied, dass die Schicht der Betroffenen dort die Bevölkerungsmehrheit bilde. mkr

Vortrag: heute Abend im Forum Kirche, Hollerallee 75, 19.30 Uhr