Abbau im Regionalen

HOLTZBRINCK Unklar ist, wie stark Redaktionen betroffen sind

Seit genau einem Monat macht Stefan von Holtzbrinck nun schon wieder mit seinem Halbbruder Dieter gemeinsame Sache, bei getrennten Kassen, versteht sich. Und die Parallelen sind unübersehbar.

Dieter gehören seit dem 1. Juni wieder die Verlagsgruppe Handelsblatt, der Tagesspiegel in Berlin sowie die Hälfte der Zeit. Stefan kümmert sich ums elektronische und digitale Geschäft, das dringend auf die Zuflüsse aus den klassischen Regionalblättern des Konzerns (Saarbrücker Zeitung, Lausitzer Rundschau, Trierischer Volksfreund, Mainpost) angewiesen ist. Während Dieter v. H. nun bei der Verlagsgruppe Handelsblatt inmitten der Krise 195 Stellen abbauen will, könnten es bei Stefan v. H.s unter dem Dach der Saarbrücker Zeitung organisierter regionaler Gruppe ein paar weniger sein: 180 Stellen, so wurde auf Betriebsversammlungen bereits verkündet, sollen bis 2011/2012 verschwinden.

Das Gros betrifft allerdings nicht die Redaktionen, sondern Bereiche wie Verwaltung, Finanzen und IT. Berichte, nach denen zumindest bei der Lausitzer Rundschau (LR, Cottbus) vor allem Stellen in der Redaktion gestrichen werden müssten, sind derzeit noch Spekulation: Die LR gilt zwar im Konzern als Aschenputtel, während der Volksfreund den Musterknaben abgibt; doch dem Betriebsrat in Cottbus sind bislang nur „Umstrukturierungen“ angezeigt. „Wir haben noch keine Details und bemühen uns um Gespräche mit Chefredaktion und Geschäftsführung“, heißt es in Cottbus. Die Saarbrücker Zeitung dürfte dagegen als Blatt der Landeshauptstadt und beinahe einzige Zeitung des Bundeslands deutlich glimpflicher davonkommen.

Doch auch dort gilt: „Wo in der Redaktion Stellen frei werden, werden sie in der Regel nicht neu besetzt.“ Der Chef vons Ganze kann im Moment nicht dazu Stellung nehmen: Joachim Meinhold, Geschäftsführer in Saarbrücken und früher beim Tagesspiegel, ist derzeit im Ausland unterwegs. STG