: Bezirksvertreter brauchen Nachhilfe
Der Carl-Diem-Weg in Lindenthal wird vorerst nicht umbenannt, die Grünen scheitern mit ihrem Antrag am Widerstand der anderen Parteien in der Bezirksvertretung
KÖLN taz ■ Der Carl-Diem-Weg in Köln-Müngersdorf wird vorerst nicht umbenannt. Mit den Stimmen der SPD-Fraktion und der rechtsextremistischen „Bürgerbewegung Pro Köln“ hat die Bezirksvertretung Lindenthal am späten Montag Nachmittag einen entsprechenden Antrag der Grünen abgelehnt. Die Vertreter von CDU und FDP enthielten sich bei der Abstimmung. Nach der Ablehnung des grünen Antrags beschloss die Bezirksvertretung einstimmig „die Durchführung einer öffentlichen Expertenanhörung über das Leben und Wirken von Carl Diem“.
Hier solle die Frage geklärt werden, „inwieweit Carl Diem durch sein Verhalten während der Zeit des Nationalsozialismus noch als Vorbild für die heutige Jugend und für den Sport wirken kann“, heißt es in dem von der SPD eingebrachten Antrag, der eine breit angelegte Diskussion mit Experten und unter Einbeziehung der Bevölkerung vorsieht.
Nach Ansicht der Sozialdemokraten „muss die Diskussion ergebnisoffen organisiert werden, damit auch wirklich alle Positionen einfließen können“. Und das dürfte Zeit in Anspruch nehmen. Wann die Anhörung stattfinden soll, steht noch nicht fest.
PASCAL BEUCKER