HIER IST BERLIN

Neu: Für Köln-Affine

Exil-Kölner oder ehemalige Leverkusener Basketballprofis haben die Kneipe selbstverständlich sofort entdeckt. Sie heißt „Drei“, und es gibt Kölsch. Der Chef ist ein erfahrener Kölner Gastronom. Das „Drei“ ist seine dritte Kneipe. Soll eines Tages von drei bis drei aufhaben. In Mitte. Aber ohne den gefürchteten Mitte-Schick. Im Gegenteil: Man ahnt sofort, dass der Wirt und übrigens auch die Bedienungen bestimmt in Kreuzberg wohnen, so lässig modern kommt das daher. Ruhiges Ambiente. Weydinger Straße 20. Das ist neben der Volksbühne. Mit tollem Blick auf das Nachtleben von Berlin, also die Autos, die die Torstraße hoch- und runterbrausen. Einen Steinwurf von der PDS-Zentrale entfernt, was jetzt aber kein Aufruf zur Gewalt gegen Sachen sein soll. „Da bin ich noch nie nüchtern rausgegangen“, sagt ein auf Anonymität bedachter Stammgast. Vorschrift ist das aber nicht.

*

DER KAFFEEHAUS-DIALOG

Einstein, Unter den Linden. Er, 38. Sie, 42. Zwei Prosecco.

Er: Am Donnerstag ist ja Reformgipfel.

Sie: Stimmt, was gibt’s denn da zu essen?

Er: Schröder ist ja der Currywurst-Typ. Was Deftiges, vermute ich.

Sie: Ist das nicht eine Provokation für Merkel?

Er: Die ist ohnehin auf Diät.

Sie: Du bist gemein.

Er: Tschuldigung. Und Stoiber?

Sie: Na, der isst Mineralwasser.

Er: Und Fischer?

Sie: Der Fischer, der frisst ja alles in sich rein.