VORMERKEN
: Morgen einmal der Blick mit Victor Klemperer auf die Gründerzeit des Ost-West-Konflikts

Erinnerungsarbeit: vor allem doch an Victor Klemperer, den Literaturwissenschaftler, der in seiner Abhandlung „LTI“ die Sprache des Dritten Reichs seziert hat und in seinen Tagebüchern gewissenhaft seine Ausgrenzung aus der Gesellschaft im Deutschland der Nationalsozialisten dokumentierte. Das Dritte Reich hat er überlebt, die Tagebücher führte er fort, in der DDR, die er zuerst als die bessere Alternative betrachten wollte, mit wachsenden Zweifeln. „So sitze ich denn zwischen allen Stühlen“ ist der Titel seiner Tagebücher aus dieser Zeit, aus denen am morgigen Dienstag in einer multimedialen Lesung mit Wochenschauen aus West und Ost im Modulor-Haus Passagen vorgestellt werden. Das Jahr 1949 betreffend, das Gründungsjahr der BRD und der DDR, um auch daran noch zu erinnern. TM

■ Modulor-Haus am Moritzplatz, Prinzenstraße 85. Dienstag, 20 Uhr. 7 €