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Archiv-Artikel

Wieder Tote in Ürümqi

CHINA Zwei Uiguren von der Polizei erschossen, die Sicherheitskräfte angegriffen haben sollen

Von HAN

BERLIN taz | In der von ethnischen Unruhen erschütterten nordwestchinesischen Provinzhauptstadt Ürümqi hat es am Montag erneut Tote gegeben. „Die Polizei erschoss zwei mutmaßliche Gesetzesbrecher und verletzte einen dritten durch den Gebrauch legaler Mittel“, hieß es in einer Erklärung der Lokalregierung laut der Nachrichtenagentur AFP. Chinas offizielle Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, drei Uiguren hätte eine vierte Person mit Knüppeln und Messern in einem Uigurenviertel angriffen. Die Polizei habe zunächst Warnschüsse abgegeben.

Laut dem Hongkonger Radiosender RTHK seien die drei Uiguren auf Soldaten losgegangen, bevor diese auf sie schossen. Die Schüsse sollen fluchtartige Reaktionen bei Passanten ausgelöst haben, zugleich seien zahlreiche Sicherheitskräfte in das betroffene Gebiet geströmt, das sich nach manchen Berichten bei der „Weißen Moschee“ befinden soll. Am 5. Juli waren in Ürümqi Proteste von Uiguren zu tödlichen Krawallen eskaliert. Nach offiziellen Angaben starben 184 Menschen, 1.680 wurden verletzt. Die Uiguren fühlen sich gegenüber den Han-Chinesen benachteiligt. HAN