: „Künstler als Kunstobjekt“
Doku-Film über Konzeptkünstler Bas Jan Ader
■ ist die künstlerische Leiterin des Künstlerhauses Bremen.
taz: Frau Böttcher, welches ist das berühmteste Werk des Niederländers Bas Jan Ader?
Stefanie Böttcher: „In Search of the Miraculous“ von 1975, seine allerletzte Arbeit. Bas Jan Ader wollte 1975 mit einem winzigen Segelboot den Atlantik überqueren. Er startete in Massachusetts und sollte in England ankommen. Neun Monate später fand man sein Boot – leer. Bas Jan Ader ist seitdem verschwunden.
Wurde er wegen seines mysteriösen Todes berühmt?
Nein, er war Anfang der 70er Jahre schon in der konzeptuell-performativen Kunstszene sehr bekannt. Seine minimalistisch aufgebauten Filme, in denen er, der Künstler, als Kunstobjekt agiert, haben bis heute Einfluss auf zeitgenössische Künstler.
Wie darf man sich das vorstellen?
Der Film „Fall 1“ beispielsweise zeigt den Künstler auf einem Stuhl auf seinem Hausdach sitzend, von wo er sich dann in die Tiefe fallen lässt. In einem anderen Film hängt Ader an einem Baum, bis seine Kräfte versagen und er in den Fluss fällt.
Er fällt also oft?
Ja, das Fallen, wie auch das Motiv des Verlustes, tritt häufig auf. Deshalb passt der Dokumentarfilm über Bas Jan Ader auch so gut in unsere Ausstellung „Space Revised # 2 Verbleib unbekannt“. Sie widmet sich nämlich dem Thema Raumverlust.
Interview: gkw
Heute, 19 Uhr, Künstlerhaus, am Deich 68