: Kino für die Ohren
Angetreten, die Radiokultur zu bewahren: Das „Hörkino“ feiert ein-jähriges Jubiläum
Bremen taz■ Die Inspiration kam aus der Hauptstadt: Vor einem Jahr entschloss sich das Bremer Medienbüro, dem Beispiel Berlins zu folgen und ebenfalls das Radio aus der Sendeanstalt nach draußen zu verlegen. Und zwar mit dem, was gutes Radio ausmacht: Sorgfältig gemachten Feature-Sendungen.
„Wir wollten etwas gegen die Verflachung der Radiokultur tun“, sagt Charly Kolwalczyk vom Bremer Medienbüro. „Mit jeder Reform verkürzen die öffentlich-rechtlichen Sender den Wortanteil.“ Als Kontrapunkt erfand man vor einem Jahr das „Hörkino“: An jedem ersten Mittwoch im Monat ist nun gesponsert vom swb im Bremer Energiecafé ein Radiofeature zu hören.
Während zu Beginn vor allem soziale Themen wie die Arbeit polnischer Putzfrauen oder der Alltag im Strafvollzug zu hören waren, ist das Programm nun bunter gemischt: Neben einer Sendung über US-Soldaten im Irak haben die Organisatoren auch buntere Themen wie ein Porträt der Bremer Dichtergattin Fanny Stevenson ausgesucht. Im Anschluss kann mit den Autorinnen und Autoren diskutiert werden. Ganz im Sinne einer lebendigen Radiokultur. grä
Am 6.4. um 20 Uhr feiert das Hörkino das Jubiläum mit Loriot: „Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos“.