: Gerissenes Ellenbogenband
Manche verdauen noch den Kater, andere haben gute Vorsätze. Bis der Fußballbetrieb in der Regionalliga Nord wieder läuft, gibt es an dieser Stelle erhellende Worte über die Sportverletzungen der Saison.
■ Diese Sprechstunde widmen wir Marius Ebbers. Bei ihm ist es wie beim kleinen Paul. Da hält Mama die Luft an, wenn er stürzt. Die Fans des FC St. Pauli atmen nicht, wenn Ebbers, der am 4. Januar 34 wird, fällt. Nein, nicht auf den Ellbogen!Das Foto, das Ebbers nach dem Sturz im Strafraum von Alemannia Aachen zeigt, ist ein Beweis dafür, dass Horrorfilme nicht an die Wirklichkeit heranreichen. Der Winkel, in dem der rechte Unterarm rechts raus steht, ist anatomisch nicht vorgesehen. Wer erinnert sich noch an die Zeit, als der VW-Käfer statt Blinklicht einen Winker hatte? So etwa. Gebrochen war nix, der Arzt renkte den ausgekugelten Ellenbogen wieder ein. Völkerrechtlich ist das Folter. Ein Band war gerissen, ein weiteres angerissen. Um den rechten Ellenbogen trägt Ebbers eine Schiene, die ihn den Arm bewegen lässt und den Ellenbogen schützt. Für den Ellenbogen brauchte die Evolution viel Zeit, denn er besteht aus drei Teilgelenken mit einer gemeinsamen Gelenkkapsel. Der Oberarmknochen und die Unterarmknochen – Speiche und Elle – sind jeweils mit je einem der beiden anderen Knochen verbunden. Das Ellenbogengelenk wird durch Seitenbänder stabilisiert, die sich überkreuzen: Das Ellen-Seitenband und das Speichen-Seitenband. Außerdem hat das Ellenbogengelenk noch ein ringförmiges Speichenband. Ebbers zeigt seit Wochen, dass Fußballspielen mit kaputten Ellenbogenbändern geht. Sogar Tore schießen. Tapferer Ebbers. ROR