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Jukebox

Kraftvoll in Wort und Klang

Who is Jill Scott? – Leider ist das noch immer eine berechtigte Frage, denn auch wenn das erste Album der R’n’B-Sängerin, das eben jene Frage als Titel trug, für einiges Aufsehen sorgte, ist ihr der große Durchbruch doch verwehrt geblieben. Auch die Veröffentlichung ihres zweiten Albums (2004) blieb in Deutschland mehr oder weniger unbemerkt. Viel bekannter sind da schon die männlichen Kollegen aus ihrer Heimatstadt Philadelphia: King Britt, The Roots oder Victor Duplaix. Mit vielen von ihnen hat Jill Scott zusammengearbeitet.

Bevor Jill Scott ihr erstes Album aufnahm, trug sie ihre Gedichte in Cafés und Parks vor. Doch bald spürte sie, dass die Worte nach mehr verlangen, und so suchte sie einen Produzenten. Wie es dann tatsächlich zu einem Vertrag kam, ist eine nette Geschichte, wie sie vermutlich nur in einer Stadt wie Philadelphia passieren kann. Eines Tages traf sie einen Freund, Rich Medina auf der Straße, der gerade mit DJ Jazzy Jeff unterwegs war. Sie begrüßten sich kurz und gingen dann ihrer Wege. Aber Jazzy Jeff erkundigte sich nach dieser Frau. Als er erfuhr, dass sie Jill Scott war, soll er so etwas gesagt haben wie „Wow, das ist Jill Scott?“. Danach rief er sie an und sie nahmen einige Stücke auf. Das Endergebnis „Who is Jill Scott?“ ist überwältigend. Jill Scotts kristallklare Stimme raubt einem den Atem; mal klingt sie mächtig und füllend im Stil einer Soul-Diva, mal flüsternd und zart wie die Stimme eines Mädchens. Der Bass ist fein und deep zugleich, der Sound perfekt abgestimmt. Wer sie ist – das erzählt Jill Scott in 17 Stücken. Sie singt von der Kraft der Liebe, aber auch von ihrer Unsicherheit in einer Beziehung und von ihrer Wut gegenüber einer Konkurrentin. Ebenso spricht sie von Banalem, das sehr glücklich macht: ein Frühstück, ein Tag zu Hause. Die Lieder berühren – vielleicht weil man vieles auch so erlebt hat, aber es nie so schön ausdrücken hätte können. Andrea Edlinger

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