Noch kein Frieden in Elfenbeinküste

BERLIN taz ■ Aus Protest gegen ein am Mittwoch in Südafrika unterzeichnetes Friedensabkommen für die Elfenbeiküste haben gestern radikale „patriotische“ Milizen, die Präsident Laurent Gbagbo nahe stehen, in der Metropole Abidjan den Sitz der Oppositionspartei PDCI (Demokratische Partei der Elfenbeinküste) angegriffen. Die Milizen waren bei den Friedensgesprächen nicht vertreten. PDCI-Milizen schlugen Medienberichten zufolge die Angreifer zurück. Das Abkommen proklamiert das Ende des Bürgerkrieges. Es sieht die Rückkehr der nordivorischen Rebellen in Gbagbos Regierung vor sowie am 14. April erste Gespräche über eine Demobilisierung. Heikle Fragen wie die Modalitäten freier Wahlen wurden ausgeklammert und sollen noch von Südafrikas Präsident Mbeki geklärt werden. Der ivorische Präsident Gbagbo forderte dazu gestern nach seiner Rückkehr in die Elfenbeinküste neue Gespräche. Es gebe „unterschiedliche Meinungen“, so Gbagbo: „Wenn man ein Abkommen unterzeichnet, tut man das, weil man nicht erreicht hat, was man will.“ D.J.