„Europa ist alltäglich“

ZUKUNFT In der Euro-Lounge können Jugendliche darüber diskutieren, wie sie zu Europa stehen

■ 27, ist Mitarbeiterin im Europa-Punkt Bremen.

taz: Frau Menning, werden Jugendliche irgendwann sagen: ‚Ich bin Europäer‘ anstatt ‚Ich bin Deutscher‘?

Pia Menning: Jugendliche können sich recht einfach mit Europa identifizieren. Sie nutzen unbewusst und alltäglich die Vorteile beim Reisen, bei längeren Auslandsaufenthalten oder auch internationalen Jugendbegegnungen.

Was bedeutet denn „europäisch“ überhaupt?

Das ist vor allem individuell. Es gibt keine europäische Schablone, die das eingrenzen kann. Europa ist Vielfalt, interkulturelle Begegnung und vor allem das Ende vom Denken in nationalen Grenzen.

Gibt es auch Kritik an Europa?

Die meisten Jugendlichen, die sich mit Europa beschäftigen, sind dem europäischen Gedanken durchaus positiv gegenüber eingestellt. Kritisiert werden vor allem das Wahlsystem und die Komplexität von europäischer Politik, die dann schnell zu Frustration führt, weil sie einfach zu unverständlich ist. Vielen Jugendlichen erscheint die Europa-Politik viel zu weit weg von ihnen selbst, obwohl die Themen inzwischen auch im Schulunterricht behandelt werden.

Kann man bei der Veranstaltung auch Informationen zu Auslandsaufenthalten bekommen?

Wir haben extra keinen Fachvortrag eingeplant, damit wir in einer offenen Diskussionsrunde wirklich auf die Interessen der Jugendlichen eingehen können. Und da sind gerade Austauschprogramme oder der Europäische Freiwilligendienst wichtige Themen.  ANISSA BRINKHOFF

17 Uhr, „Europa-Punkt“