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Archiv-Artikel

Von der Humboldt zur Helmholtz

Präsident der Humboldt-Uni soll Chef der Helmholtz-Gemeinschaft werden. HU muss neuen Präsidenten suchen

Die Humboldt-Universität (HU) verliert voraussichtlich ihren erst im Februar diesen Jahres wiedergewählten Präsidenten, Jürgen Mlynek (54). Er wurde am Dienstag von der Mitgliederversammlung der Helmholtz-Gemeinschaft einstimmig als einziger Kandidat für das Amt des Präsidenten angenommen. Mlynek will diese Kandidatur annehmen. Am 3. Juni soll die Wahl durch den Senat der Helmholtz-Gemeinschaft stattfinden. Dies bestätigte gestern Angela Bittner, Pressesprecherin der Humboldt-Universität. Ihrer Aussage zufolge trat die Findungskommission der Helmholtz-Gemeinschaft erst letzte Woche an Mlynek heran. „Zeitnah“ habe er daraufhin Universitätsleitung und Kuratorium informiert.

Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) gratulierte Mlynek bereits zu dem in Aussicht gestellten Amt. Die Uni muss nun gegebenenfalls schon ab dem 3. Juni, spätestens jedoch ab Herbst einen Nachfolger für Mlynek suchen. Er war erst Anfang Februar für weitere fünf Jahre als HU-Präsident gewählt worden. Nach Aussage der Hochschul-Sprecherin wird sein damals unterlegener Gegenkandidat, der Hamburger Politologieprofessor Michael Thomas Greven, nicht erneut antreten.

Die Helmhotz-Gemeinschaft ist nach eigenen Angaben mit 15 Forschungszentren und 24.000 Beschäftigten die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Sie hat ein Jahresbudget von 2,2 Millionen Euro. Vernetzt mit anderen Disziplinen, Organisationen und Nationen forschen ihre Wissenschaftler in den Bereichen Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Verkehr und Weltraum – mit dem Ziel, drängende Fragen von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft zu beantworten. Der derzeitige Präsident der Forschungsgemeinschaft, Walter Kröll (66) wird voraussichtlich im Herbst sein Amt niederlegen.

Sollte Mlynek gewählt werden, wird er an Krölls statt in Zukunft die Aufgabe übernehmen, in Zusammenarbeit mit den Forschungszentren eine Gesamtstrategie der Gemeinschaft zu entwickeln. Dem Präsidenten steht hierzu ein Impuls- und Vernetzungsfonds von jährlich 20 Millionen Euro zur Verfügung.

KATHARINA HAMMERMANN