China kauft ein

Frankreichs Ministerpräsident fädelt in Peking sehr gute Geschäfte ein und kritisiert zugleich das Waffenembargo

PEKING dpa/ap ■ Beim Besuch von Frankreichs Ministerpräsident Jean-Pierre Raffarin in China sind Aufträge in Milliardenhöhe unterzeichnet worden. Chinesische Fluggesellschaften bestellten 30 Airbusse, darunter erstmals fünf vom Typ A380, dem weltweit größten Passagierflugzeug. Es ist die erste Lieferung des Superjumbos nach China.

Nach Gesprächen mit Regierungschef Wen Jiabao äußerte Raffarin gestern sein Unverständnis über die Entscheidung der Europäischen Union, das EU-Waffenembargo gegen China vorerst noch nicht aufzuheben. Seine Regierung werde darauf hinarbeiten, versicherte er. Chinas Ministerpräsident wies eine Verknüpfung zwischen einem Ende des seit der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 bestehenden Embargos mit der Menschenrechtsfrage ab. Auf die Frage nach der Ratifizierung des UN-Abkommens über die politischen und bürgerlichen Rechte sagte Wen Jiabao, man stecke aktiv in den Vorbereitungen.

In Anwesenheit der Regierungschefs unterzeichneten beide Seiten 20 Regierungs- und Wirtschaftsabkommen. Das Gesamtvolumen der Verträge beträgt nach Angaben der französischen Delegation drei Milliarden Euro. Dazu gehört auch der Verkauf französischer Atom- und Zugtechnik nach Peking.