: Autobahn deckeln
Anwohner der A 7 will Lärmschutz vor Gericht einklagen. Bürgerinitiative plant zudem Feinstaub-Messungen
Zwölf Jahre nach Gründung der Bürgerinitiative für einen Deckel über der A 7 in Bahrenfeld und Othmarschen hat jetzt ein Anwohner den Lärmschutz stellvertretend für alle anderen eingeklagt. Die Initiative „Ohne Dach ist Krach“ kündigte außerdem an, sie werde den Feinstaub an der Autobahn messen lassen.
Berthold Schulz von „Ohne Dach ist Krach“ verweist darauf, dass die Autobahn zwischen den Auffahrten Othmarschen und Bahrenfeld auf acht Spuren verbreitert worden sei. Die Erweiterung beim Bau der vierten Elbtunnelröhre sei eine „wesentliche Änderung im Sinne der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung“. Er habe daher das Recht auf einen angemessenen Lärmschutz. Für den Anwalt der Initiative, Jürgen Gebauer, heißt das: „Ein Deckel muss her.“
Hoffnung schöpft die Initiative auch aus der Feinstaub-Richtlinie der EU. „In Hamburg wurde die A 7 aus dieser Diskussion bisher vollständig ausgeklammert“, kritisiert Bernt Grabow von der BI. Der Senat habe es versäumt, Luftmesscontainer an der Autobahn aufzustellen. Dafür sei die Kommune, nicht der Bund zuständig. Die Initiative will jetzt einen Experten mit Messungen beauftragen. Die Ergebnisse sollen Senat und Bürgerschaft dazu bewegen, etwas gegen die Schadstoffbelastung zu unternehmen, die von der Autobahn ausgehe.
Aus Sicht der Initiative ist die Lage an der A 7 seit 1993 immer schlimmer geworden. Seither sei die vierte Tunnelröhre gebaut worden. 135.000 Autos täglich rollten an dieser Stelle durch die Stadt. Die Laster stauten sich kilometerweit. Die Anwohner aber seien mit Provisorien, wie Lärmschutzwänden an der Auffahrt Othmarschen abgespeist worden. Gernot Knödler