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Archiv-Artikel

Schuldbekenntnis von US-Soldatin

SAN FRANCISCO rtr ■ Die durch Folterfotos aus dem Bagdader Gefängnis Abu Ghraib bekannt gewordene US-Soldatin Lynndie England wird sich ihrem Anwalt zufolge heute in sieben von neun Anklagepunkten schuldig bekennen. Die 22-Jährige war auf vielen der Fotos zu sehen, die den Skandal um die Misshandlungen auslösten. Einige Bilder zeigen sie grinsend hinter einer Pyramide aus nackten irakischen Gefangenen. Auf einem anderen hält sie einen nackten Iraker an einer Leine. Zwei Anklagepunkte würden dann fallen gelassen, so dass England statt der maximal sechzehn Jahre und sechs Monate Haft dann nur noch höchstens elf Jahre Haft drohen, sagte ihr Anwalt Jonathan Crisp am Freitag. Er hoffe aber, dass sie mit einer geringeren Strafe davonkomme. Mit dem Schuldbekenntnis würde der Prozess abgekürzt und in die Strafzumessung eintreten. Englands Anwalt sagte, er werde vor Gericht darstellen, dass die Angeklagte „schwere geistige Defizite“ habe. Vor England haben sich bereits sechs andere US-Wachsoldaten aus dem Gefängnis wegen Misshandlung irakischer Häftlinge schuldig bekannt.