: Zwei Kinder mit Ehec infiziert
DARMKEIM Nach dem Tod eines Mädchens sind im Hamburger Westen wieder Kinder erkrankt
Nach dem Tod einer Sechsjährigen in Hamburg vor eineinhalb Wochen sind im Bezirk Altona zwei weitere Kinder an Ehec erkrankt. Nach Angaben der Schulbehörde handelt es sich um einen elfjährigen Schüler des Gymnasiums Blankenese und ein dreijähriges Kind, das eine Kindertagesstätte besuchte. Ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde sagte am Dienstag, dass es den beiden Erkrankten schon wieder besser gehe. Die Infektionsquelle ist allerdings unbekannt, Laboranalysen sollen den Erregertyp feststellen.
Bei den Neuerkrankten wurde anders als bei dem gestorbenen Mädchen kein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) – die schwere Verlaufsform einer Ehec-Infektion – diagnostiziert. „Der tragische HUS-Fall ist also weiterhin ein Einzelfall“, so der Sprecher.
Der NDR hatte berichtet, dass der mit Ehec infizierte Gymnasiast eine Schwester hat, die die Gorch-Fock-Schule in Blankenese besucht. Diese Grundschule besuchte auch die Sechsjährige, die an den Folgen der Durchfallerkrankung gestorben war. Die Schwester des nun erkrankten Elfjährigen ist aber gesund. Das Gymnasium Blankenese wird nun für mehrere Tage geschlossen und desinfiziert.
Der Ehec-Experte Helge Karch hatte erst Anfang der Woche im Spiegel gewarnt, es sei keinesfalls sicher, dass es sich bei dem Tod der Sechsjährigen um einen Einzelfall handele. Vor allem im Winter hätten sich Ehec-Ausbrüche oft lange hingezogen, so der Direktor des Instituts für Hygiene in Münster. Die Gesundheitsbehörde hatte nach dem Tod der Sechsjährigen betont, dass es ein Einzelfall gewesen sei und man keine Angst vor einer Krankheitswelle haben müsse.
In Deutschland erkrankten nach Angaben des Robert Koch-Instituts auch vor der großen Ehec-Welle im vergangenen Sommer 800 bis 1.200 Menschen pro Jahr an dem aggressiven Keim. (dpa)