NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Die Eiserne LadyEin Biopic über Margaret Thatcher, das aus der ehemaligen britischen Premierministerin keinen historischen Dämon macht wie etwa Oliver Stone aus Nixon, der Film liefert aber auch kein Paranoikerporträt, wie es jüngst Clint Eastwood über J. Edgar Hoover versuchte. Vielmehr lässt er ein Leben und eine Karriere Revue passieren – und am Ende sind mehr Fragen offen als beantwortet. Was einer Befreiung gleichkommt. Als unterprivilegierte Krämerstochter, die anfangs viele Demütigungen in der als reiner „Men’s Club“ organisierten britischen Politik ertragen muss, wird sie noch von Alexandra Roach verkörpert. Roach vermag leider außer Entschlossenheit nicht viele Facetten rüberzubringen. Doch sobald Meryl Streep die Rolle der inzwischen zur Abgeordneten Aufgestiegenen übernimmt, wird es interessant. Der Kampf mit der eigenen Stimme und der eigenen Sturheit sind die Leitmotive einer Karriere, in der sie selbst immer glaubte, sich treu zu sein. Dass diese Prinzipientreue im Wandel der Zeiten alles andere als einen verlässlichen Wert darstellt, wird vor allem in Streeps phänomenaler Darstellung deutlich, in der Tatkraft und Verblendung immer gleichzeitig sichtbar sind. In 16 Kinos