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Archiv-Artikel

Zur Person: Heinz-Otto Peitgen Wirtschaft+Wissenschaft = Preis

Von ky

Er hat einen Preis mehr in seiner Sammlung, und die ist nicht gerade klein. Neben dem Bundesverdienstkreuz, dem Karl-Heinz Beckurts-Preis und der Werner-Körte-Medaille kann Heinz-Otto Peitgen jetzt eine neue bogenförmige Skulptur aufstellen. „Das soll auch die Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verdeutlichen, die Sie geschlagen haben“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer, Michael Schütte, der dem Forscher den Unternehmerpreis für Wissenstransfer überreichte. Er stellte heraus, dass Peitgen für die vier Ausgründungen seines Zentrums für Medizinische Diagnosesysteme und Visualisierung (MeVis) keine Dauersubventionen und staatliche Forschungsgelder bekomme. Die Betriebe sind aus einem gemeinnützigen Forschungszentrum der Universität Bremen hervorgegangen. Fast 40 Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Entwicklung von Software für die Diagnose und Therapie von Herz-, Leber- und Krebserkrankungen.

Seit zehn Jahren gibt es MeVis, das Peitgen als Wissenschaftler der Universität gründete, um auf dem Weltmarkt seine Innovationen anzubieten. „Die Basis des Erfolges war sicher die Kooperation mit einem starken Partner“, sagt der Mathematiker. Ein großer Elektronikkonzern verschaffte ihm Zugang zu Vetriebswegen und Kunden, an die Peitgen allein nicht herangekommen wäre. Mittlerweile verkauft der Hochschullehrer und Unternehmer seine Programme in der ganzen Welt.

Der 60-Jährige konnte neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit umfangreiche Kontakte im medizinischen Sektor aufbauen.

Allen potenziellen Nachahmern machte Peitgen Mut. „Es ist möglich, wissenschaftliche Forschung mit mit den Anforderungen der Wirtschaft und der Praxis zu verbinden“, sagte er und verwies auf große deutsche Technike wie Siemens, Bosch oder Linde, die gleichzeitig erfolgreiche Erfinder und Unternehmer waren. Seine Kollegen rief er auf, stärker auf die Nachfragen der Wirtschaft einzugehen, als nur im „Elfenbeinturm der Wissenschaft“ zu verharren. Peitgen selbst will sich auf keinen Fall auf seinen Lorbeeren ausruhen: Die fünfte MeVis-Ausgründung ist bereits in Vorbereitung. ky