meinungsstark:
Neue Uranminen in den USA
„Atomkraft in den USA: Indigene fürchten Comeback des Uranabbaus. US-Präsident Trump will, dass mehr Uran abgebaut wird. Neue Minen werden im Eilverfahren genehmigt. Menschen sorgen sich um die gesundheitlichen Folgen“, taz vom 20. 8. 25
Fest verankert im Bewusstsein der indigenen Bevölkerung – aber nicht in dem der weißen Bevölkerungsmehrheit – ist die größte zivile nukleare Katastrophe, die die USA bislang erlebten. Sie ereignete sich in Church Rock, New Mexico. Während des Kalten Krieges wurde im Südwesten der USA rücksichtslos Uran abgebaut und weiterverarbeitet. Die dabei entstandenen gewaltigen verseuchten Abwassermengen wurden in Rückhaltebecken aufgefangen. An einem der Becken, die zu der von der United Nuclear Corporation betriebenen Uranmühle gehöreten, brach am 16. Juli 1979 der Damm und flutete den Puerco River, der Lebensmittelpunkt vieler Navajo und ihrer Viehbestände war. Schätzungsweise 360 Millionen Liter hochtoxische Abwässer und 1.100 Tonnen radioaktives Material gelangten in die Umwelt. Dabei trat mehr Radioaktivität aus als beim bekannten Unfall von Three Mile Island bei Harrisburg zweieinhalb Monate vorher. Nach Tschernobyl und Fukushima gilt dies als die drittgrößte Nuklearkatastrophe, die die Welt bislang erlebt hat. Die Betroffenen wurden mit je 2.000 Dollar entschädigt und die Umwelt mangelhaft dekontaminiert. Der Unfall ist somit ein prägnantes Beispiel für Umweltrassismus, sowohl was die nahezu ungeschützte Ausbeutung der Rohstoffe als auch den würdelosen Umgang mit den Folgen betrifft. Bernhard Stoelzel, Rheda-Wiedenbrück
„Es war eine Befreiung!“
„Antibabypille wird 65: Geburtstag mit Nebenwirkungen“, taz vom 18. 8. 25
Ich lese schon lange die taz und bin nicht immer einer Meinung mit Ihren Artikeln, was ich durchaus als anregend empfinde. Dadurch denkt man über das Thema nach und überdenkt seinen eigenen Standpunkt. So einen Unsinn aber, wie er in diesem Artikel verbreitet wird, habe ich in Ihrer Zeitung noch nie gelesen. Ich bin 75 Jahre alt und war sehr zufrieden, dass ich in jungen Jahren im Gegensatz zu älteren Frauen die Pille nehmen konnte. Es war eine Befreiung! Ich gebe zu, dass nicht jede Frau die Pille vertragen hat und umdenken musste, aber das ist kein Argument dagegen. Denn Medikamenteneinnahme muss man immer mit seinem eigenen Körper abstimmen. Marion Reidel
Brüste zeigen – jede/r und überall?
„Oberkörperfreie Männer: Zieh dir was an, Bro!“,
taz vom 21. 8. 25
Was mir in der Diskussion noch fehlt: Viele Männer, oft schon halbwüchsige Jungs, haben Brüste, die die mancher Frau locker übertreffen. Ich habe kein Problem damit, an mehr Orten Oben-ohne für alle zu sehen. Aber diese frei schwingenden, oft nicht gerade ästhetischen „Männerbusen“, während Mädchen schon ihre Brüste verstecken (müssen), sobald die ersten Knospen zu erahnen sind, finde ich oft sehr befremdlich. Claudia Fuchs
Die Bahn ist nicht für alle da
„Inklusion im Alltag: „Wenn die Wagenreihung falsch ist, bin ich raus“, taz vom 18. 8. 25
Ich trage Hörgeräte. Die Lautsprecher auf dem Bahngleis sind schlimm in meinen Ohren. Ich verstehe nicht, und es ist schrecklich. Ein Beispiel von vielen: In Hamburg sagte meine Tochter, der Zug könne mit Verspätung abfahren, es seien Reparaturarbeiten im Gange. Ich stand auf dem Bahnsteig mit dem optischen Hinweis: Köln. Nach 2 Stunden Warten bei –9[o]C (das brockte mir eine Bronchitis ein) wechselte ich die Etage. Ich fragte in einem Büro der DB. Die schauten mich an, als sei ich bekloppt: „Ihr Zug ist vor zwei Stunden abgegangen.“ Man hatte den Gleiswechsel – vielleicht – durch den Lautsprecher angekündigt, aber versäumt, auch die optische Information zu ändern. Name ist der Redaktion bekannt
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