: Mohlau fliegt aus der NPD
RECHTSRADIKALE Die Partei will angeblich keine Doppelmitgliedschaft in der DVU tolerieren
Für die NPD war Andreas Molau einer der Hoffnungsträger. Lange war die Partei für den ehemaligen Wahldorfschullehrer voller Lob: Der kann reden, der packt auch an. Nun hat Molau seine Parteimitgliedschaft verloren.
Molau war in den vergangenen Monaten in der Szene von NPD und Freien Kameradschaften immer mehr in den Ruch eines „parteiinternen Stänkerers“ geraten. Viele nahmen ihm übel, dass er versuchte, die NPD ein wenig für das nationalkonservative Milieu zu öffnen. Seine Kandidatur für den Bundesvorsitz scheiterte, weil ihn jene, die ihn vorgeschlagen hatten, ohne Absprache fallen ließen. „Verarscht“ fühle er sich, sagte er damals der taz.
Molau wandte sich der DVU zu und wurde deren Bundespressesprecher. Noch mehr Feinde in der NPD machte er sich mit der Aussage, dass die „vielen politikfähigen Kräfte in der NPD“ jetzt auch zur DVU kommen könnten. Zuvor hatte er die NPD damit verstimmt, dass er als gewählter niedersächsischer NPD-Spitzenkandidat zur Bundestagswahl einfach nicht die nötigen Unterlagen einreichte. Parteimitglieder warfen ihm Sabotage vor. Nach der Aufkündigung ihrer Wahlabsprachen treten DVU und NPD jetzt gegeneinander an.
Den Rauswurf aus der NPD teilte die NPD-Führung Molau per Post mit: Schon im April sei sein Antrag auf Doppelmitgliedschaft in NPD und DVU abgelehnt wurden. Die NPD verlangte, Molau solle sich entscheiden. „Eine Antwort folgte nicht“, behauptet der NPD-Bundessprecher und suggeriert, dass der Rauswurf bloß eine formale Reaktion gewesen sei.
„Die Entscheidung zeigt, wie es mit dem innerparteilichen Demokratieverständnis dieser NPD-Führung aussieht“, schimpft Molau. ANDREAS SPEIT