: Betr.: "Europa"
Nicht nur wir WorkshopteilnehmerInnen haben uns die Fragen gestellt: „Was gehört für dich zu Europa?“ und „Unser Europa, was soll das?“ (siehe Seite I). Wir haben Berliner Geschäfte und Orte besucht, die in ihrem Namen das Wort „Europa“ tragen: Vom „Europa Center“ bis zu „Euro Gida“ haben wir den MitarbeiterInnen und BesucherInnen die gleichen Fragen gestellt. Dabei waren wir unterwegs in Wedding, Kreuzberg, Tiergarten, Neukölln und in Schöneberg.
Europa-Kindertagesstätte Schöneberg, eine Betreuerin: „Ich, viele Menschen, Multikulti, Berlin, viele Länder, Kinder.“
Europa Center, Charlottenburg (Einkaufszentrum), Besucherin: „Deutschland und der Euro, den wir nicht verlieren wollen. Zusammenwachsen, individuelle Kulturen und eine gemeinsame Zukunft.“
Euro Gida (Gemüseladen in Kreuzberg), ein Mitarbeiter: „Türkische Obst- und Gemüseläden und der Islam.“
Europa Center, Charlottenburg (Einkaufszentrum), eine Mitarbeiterin: „Alles Mögliche: Essen, nette Leute und der Wein.“
Europa-Platz vor dem Hauptbahnhof, ein Passant: „Viele Kulturen, Wohlstand, Heimat, verschiedene Menschen, gemeinsame europäische Richtlinien. Jeder ist auf den anderen angewiesen, eine Gemeinschaft. Vielfältige Länder, vielfältige Landschaft, reichhaltige Geschichte.“
Euronics (Elektrofachgeschäft), eine Mitarbeiterin: „Jeder hat das Recht darauf, in Europa zu sein.“
Europa-Center, Charlottenburg, ein Besucher: „Das ist eine total bekloppte Frage. Ich setze mich mit so etwas nicht auseinander. Wenn Krieg ist, zum Beispiel in Libyen, dann ist es so besser.“
Europa-Platz, ein Taxifahrer: „Zusammenschluss von den ganzen Ländern, halt?“
Euro Gida (Lebensmittelgeschäft), ein Mitarbeiter: „Es soll einen Zusammenhalt darstellen, aber die Leute machen die Unterschiede.“
Afro Euro Beauty Shop, ein Mitarbeiter: „Schlechte, böse Absichten der Wirtschaft.“
Europcar, eine Mitarbeiterin: „Es gibt Grenzen zwischen arm und reich, groß und klein, Machthaber und Machtlose.“
Protokolli: Ibrahim Utku Erdogan, Claire Fastner und Lisa Ehrlich