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taz🐾lage

Immer dieser Fußball

Der Fußball als Titelthema war in der taz schon immer umstritten. Auch nach dem Sieg der deutschen Frauen gegen Frankreich fanden sich wieder KollegInnen, die anderes wichtiger fanden – und dafür natürlich wie immer gute Argumente hatten. Und tazsächlich gab es mal eine Umfrage, wonach sich nur 30 Prozent der taz-LeserInnen für Sport interessieren. In der Gesamtbevölkerung ist das Sportinteresse allerdings weiterhin groß und die Auflage der taz ist weiterhin klein. Vielleicht könnte es da ja einen Zusammenhang geben. So wollte eine 11-jährige Nichtleserin in der Rubrik „Kinderfrage“ wissen: „Warum lesen Leute die taz, wenn da nix über Fußball drinsteht?“

Tja. Das kann man zumindest während der Frauen-EM wirklich nicht mehr behaupten, es gibt täglich zwei Seiten. Aber auch noch ein Titel? Fußballtitel machen doch alle. Andererseits hatte die taz-Sportredaktion schon viel früher als andere mehr Aufmerksamkeit für den Frauenfußball gefordert. Und jetzt, wenn sie endlich da ist und 10 Millionen zuschauen, ist es zu main­strea­mig? Nach dieser Logik hätten wir auch die Einführung der Ehe für alle ignorieren können.

Also schaffte es „Die Hand Göttins“ von Torfrau Berger doch auf Seite 1. Dass das immer noch nicht total selbstverständlich ist, zeigte der Kicker und titelte nach dem dramatischsten Frauensieg ever mit einem Foto von HSV-Manager Stefan Kuntz. (lkw)

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