: STIFTUNG WARENTEST RÄT ZUM KINDERRAD
Größe: Wählen Sie ein Fahrrad, das zur Körpergröße passt. Stellen Sie den Sattel so ein, dass Ihr Kind den Boden mit beiden Füßen berührt. Mindestens mit dem Fußballen, besser noch mit dem ganzen Fuß. Ist das Tretlager aber zu hoch, kann das Kind meist nicht ergonomisch treten. Das Bein wird zu stark angewinkelt.
Rahmen: am besten leicht und stabil. Der Rahmen muss auf Kinder zugeschnitten sein: Querstange nicht zu hoch, Abmessungen kindgerecht. Bitten Sie den Fahrradhändler um eine Probefahrt. Ein Schwachpunkt sind Schweißnähte. Dort kann der Rahmen brechen. Prüfen Sie die Nähte regelmäßig auf Risse.
Querstange: Rahmen mit Querstange sind meist stabiler. Ein abgesenktes Oberrohr erleichtert den Notabstieg.
Lenker: Bevorzugen Sie Sicherheitsgriffe mit Prallschutz an den Lenkerenden. Die Gummistöpsel fangen Stöße ab und schützen vor Verletzungen. Ein Lenker ohne Prallschutz kann sich bei Stürzen in den Körper bohren. Griffe mit Prallschutz gibt es auch als Zubehör zum Nachrüsten. Achten Sie aber darauf, dass die Lenkergriffe fest sitzen und sich nicht drehen lassen. Gerade Lenker im Mountainbike-Look sind schlecht für die Handgelenke.
Bremsen: Rücktrittbremsen sind für Kinder besonders sicher. Bei Fahrrädern mit Rücktrittbremse reicht eine zusätzliche Felgenbremse vorn – zwei sind dennoch besser.
Felgenbremse: Ideal sind Bremsen, die für Kinderhände gemacht sind: Bremshebel nah am Lenker, Bremskraft nicht zu stark. Prüfen Sie die Bremse vor dem Kauf.
Bremsen üben: Die Hersteller verbauen leider oft V-Bremsen für Erwachsene. Diese Bremsen greifen bissig zu. Das Vorderrad kann blockieren und das Kind stürzt über den Lenker. Üben Sie das Bremsen mit Ihrem Kind. Erklären Sie, dass das Vorderrad nicht blockieren darf.
Schaltung: Kinder fahren gut mit einer 3-Gang-Nabe. Vorteil: fast wartungsfrei, mit Rücktrittbremse. Mehr als drei Gänge überfordern Kinder unter zehn Jahren.
Kettenschutz: Sollte vorhanden sein. Wählen Sie Tretkurbeln ohne Befestigungskeil. An den Keilen können Hosenbeine hängen bleiben.
Gepäckträger: Achten Sie auf stabile Ausführung mit mindestens zwei Streben. Der Gepäckträger sollte auch Freunde tragen können.
Reifen und Felgen: Wählen Sie eher breite Reifen (mit nicht zu stolligem Profil), die geben Sicherheit und dämpfen Stöße. Leichte Felgen aus Aluminium sparen Gewicht. Federgabeln sind dagegen nicht kindgerecht.
Licht: Ideal fürs Rücklicht sind Leuchtdioden (LED) mit Standlichtfunktion. Vorn ein Halogen-Scheinwerfer. Der Dynamo sollte hinten sitzen, das ist sicherer. Ein loser Dynamo kann das Vorderrad blockieren und zu schweren Stürzen führen. Nabendynamos sind praktisch und sicher – aber teuer. LK