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Wenn sich der Mai mit einem „Platsch“ meldet

Die Sonne lässt sich an diesem ersten Maisonntag kaum blicken, es geht ein kräftiger Wind. Rund 70 Kilometer beträgt die Strecke, bei der man mit dem Rad den Wannsee umrundet. Durch eine schöne Wald- und Seenlandschaft in Brandenburg und Berlin führt die Tour.

Das Örtchen Sacrow, besser die an der Havelbucht gelegene Heilandskirche, lädt zur Rast. Das Bauwerk im italienischen Stil mit frei stehendem Glockenturm ist Mitte des 19. Jahrhunderts von einem Schüler von Schinkel errichtet worden. Gelbe Backsteine und blaue Fliesen verleihen ihm einen mediterranen Charme. Zu DDR-Zeiten war Sacrow Sperrbezirk, für die Öffentlichkeit zugänglich ist der Ort erst wieder seit dem Mauerfall.

Sacrow

145 Ein­wohner*innen,

gehört zu Potsdam, der Name hat nichts Heiliges an sich, sondern weist ins Gestrüpp: er leitet sich von slawisch-polabisch „za krowje“ (hinterm Busch) ab. An Insekten soll es da nicht fehlen: 2025 ist in Brandenburg und Berlin für Maikäfer ein gutes Jahr.

Dunkle Wolken treiben die Radfahrerin weiter. Im Wald macht es Platsch. Nein, kein Regen. Ein dicker Käfer hat sich in der Jacke verhakt. Die Schäufelchen an den Fühlern und die weißen Zacken an den Seiten besagen: ein Maikäfer! Staunend betrachtet man die selten gewordene Erscheinung auf der Handfläche. Ist 2025 nicht ein Maikäferjahr? Der Käfer wirkt zunächst wie tot, dann zuckt er zart. Es dauert ein bisschen, bis er mit einem Brummen in die Bäume entschwindet. Unschlagbar schön! Plutonia Plarre

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