: Hochwürden mit Wumme
Meistgesuchter Mafia-Boss Italiens als Bischof getarnt
ROM dpa/taz ■ Auch wenn die Verkleidung als katholischer Priester bei der „ehrenwerten Gesellschaft“ durchaus auf Missfallen stößt – Bernardo Provenzano, 72, meistgesuchter Mafiaboss in Italien, hat sich angeblich als Bischof getarnt. Der „Boss der Bosse“ sei sogar im schwarzen Talar zum Cosa-Nostra-Treffen auf Sizilien erschienen, gestand eine Augenzeugin vor einem Gericht in Palermo. „Sein Fahrer öffnete die Tür, und Provenzano stieg in Bischofskleidung aus dem Auto“, berichtete die Ex-Mafiaangehörige nach italienischen Zeitungsberichten vom Dienstag. Provenzano ist seit über 40 Jahren flüchtig, zieht aber wohl nach wie vor die Fäden. Immer wieder entkommt er der Polizei. Erst kürzlich hieß es, er habe sich 2003 im südfranzösischen Marseille an der Prostata operieren lassen. Das einzige existierende Foto zeigt den Mafioso als jungen Mann in den Fünfzigerjahren.