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Archiv-Artikel

Gen Osten paddeln

BUCHTIPP Donauabwärts zum Schwarzen Meer

30 Tage auf der Donau hört sich nach Ruhe und Beschaulichkeit an. Aber Thomas Bauer hat daraus eins der ganz großen Abenteuer gemacht. Mit einem Kajak, seiner „PB Sulina“, paddelte er von Donauwörth bis zum Schwarzen Meer, legte eine Strecke von über 2.000 Kilometern zurück. Ein riskanter Trip. Denn „Mama Donau“ (Eva Demski) verwöhnt nicht nur mit Freizeitfreuden, sie hält auch Gewitterstürme bereit. Wer sich dem im kleinen Kajak ausliefert, muss sich auf sehr bedrohliche Situationen einstellen. Bauer erlebte, wie die Donau ihn voll und ganz vereinnahmte. Sie forderte seine Energie, bis von den eigenen Bedürfnissen nur noch das Elementarste übrig blieb (vorankommen, Essen organisieren, Übernachtungsproblem). Andererseits bezauberte sie mit ihrer Schönheit und verschob jede gewohnte Perspektive. Vom kleinen Kajak aus wirkten normale Schiffe wie Monster und Brücken wie Naturerscheinungen, die den Himmel verdunkeln. „Dreißig Tage lang war ich Teil von etwas sehr Großem“, resümiert Thomas Bauer. Er roch und spürte nur noch den Fluss. Und er reflektierte seine Umgebung. Flott und kurzweilig berichtet er von den neuen Zeiten und den Stimmungen in den Ländern, die er passierte, und spannt den Bogen vom alten Kulturraum Donau zu den neuen EU-Mitgliedern. Aus Bauers Blickwinkel wirkt der Trip gen Osten wie der spannende Aufbruch in die Zukunft eines neuen Europas, das nun bis zum Schwarzen Meer reicht. CHRISTEL BURGHOFF

■ Thomas Bauer: „Ostwärts – Zweitausend Kilometer Donau. Mit dem Paddelboot zum Schwarzen Meer“. Gebundene Ausgabe mit DVD, Wiesenburg 2009, 18,90 Euro