: Countdown vor Glotze
Nur noch drei Wahlfernsehduelle für Hubert F.
Wer sich in diesem zum Glück kurzen Winterwahlkampf gefragt hat, wer die Dauerpräsenz und Quatschereien der Kandidaten, diese Lawine von TV-Duellen, -Quadrillen und -Marillen nicht nur ertragen, sondern wirklich weggeguckt hat, der wurde im beschaulichen Schwarzwaldort Heitersheim fündig: Hier wohnt Hubert F., seines Zeichens TV-Duell-Dauergucker. Der Wahrheit ist es gelungen, in einer kurzen Werbepause den Mittvierziger und Polit-Talk-Fan zu sprechen, in aller Kürze, versteht sich, die Sanduhr läuft. Für F., einer der wenigen, die sich an die Duelle zwischen Stoiber und Schröder erinnern, hat sich der Wahlkampf 2025 als der bislang zäheste, krasseste, längste entpuppt. „Vier Kanzlerkandidaten, schon das war Rekord“, murmelt F. in den Zoom-Bildschirm, professionell in Feinripp und Bademantel gewandet, den Napf mit Kartoffelchips stets griffbereit. Ob er sich Notizen macht? „Alles hier drin“, sagt er und deutet auf seinen Quadratschädel. Folgeschäden vom vielen Gucken? „Auch nicht schlimmer als Internet, bloß, dass ich nicht vom Fleck komm.“ Bestes Duell? „Habeck bei Raab.“ Drei hat er noch vor sich: „Scholz vs. Merz“ bei Welt-TV, „Die Schlussrunde“ im ZDF und den „Wahl-Countdown“ bei Pro 7. Und was wird Hubert F. wählen? „Bin Nichtwähler.“
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