: Wenn es einem kleiner vorkommt als gedacht
Mit Mitte 50 ist M. zum ersten Mal in Berlin. Seinen Lebensweg hat bisher niemand gekreuzt, der oder die dort lebt; ihn selbst haben Großstädte nie besonders interessiert. Nicht einmal Berlin. Meine zum Studium oder für den Job in die Hauptstadt gezogenen Freund:innen, können es nicht fassen.
Mit ihnen stehen wir im Dachgarten einer Eigentumswohnung in Pankow, drinnen Party, draußen Feuerschale, und überlegen, was wir besichtigen könnten. Am Reichstag und Brandenburger Tor waren wir schon, sind durch Kreuzberg und Prenzlauer Berg gelaufen – M. ist von allem begeistert. Die Wahl fällt aufs Tempelhofer Feld, das stillgelegte Flughafengelände mitten in der Stadt, das nach einem Volksentscheid nicht bebaut werden darf. „Das ist so toll“, schwärmen meine Freund:innen, „man kann irre weit gucken.“
Das Tempelhofer Feld,
seit 2008 amtlich so genannt, hat eine Fläche von rund 300 Hektar. Es gibt trotz des erfolgreichen Volksentscheides von 2014 immer mal wieder umstrittene Pläne für eine Randbebauung mit Wohnhäusern.
Am nächsten Tag laufen wir im eisigen Januarwind vom Eingang am Columbiadamm bis zu einem an der Oderstraße. Auf der ehemaligen Landebahn beobachten wir Krähen, die einem Turmfalken die Beute abjagen. „Schön hier“, sagt M., „aber nach den Erzählungen habe ich es mir viel größer vorgestellt“. Eiken Bruhn
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