: „Strategische Partner“ Iran und Russland
Iran und Russland wollen ein Abkommen über wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit
Russland und Iran wollen nach Angaben aus Moskau in den kommenden Tagen eine „strategische Partnerschaft“ vereinbaren. Präsident Wladimir Putin werde den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian am Freitag in Russland empfangen und zusammen mit ihm ein Abkommen über eine „umfassende strategische Partnerschaft“ unterzeichnen, kündigte der Kreml am Montag an.
Der Westen hat sowohl Russland als auch Iran mit weitreichenden Sanktionen belegt. Beide Länder haben ihre Zusammenarbeit unter anderem im militärischen Bereich ausgebaut. Die Ukraine und ihre Verbündeten beschuldigen Teheran, Russland mit Kampfdrohen für seine Militäroffensive in der Ukraine zu beliefern.
Das Abkommen zwischen Moskau und Teheran betreffe „die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit“ sowie „Fragen der Verteidigung und Sicherheit“, hatte die iranische Botschaft in Russland vergangene Woche im Onlinedienst Telegram mitgeteilt.
Peseschkian und Putin hatten sich zuletzt im Oktober während des Gipfels der Brics-Staaten in der russischen Stadt Kasan getroffen. Der Kreml-Chef hatte bei dieser Gelegenheit die „freundschaftlichen“ Beziehungen zwischen Teheran und Moskau gelobt und dazu aufgerufen, die „positive Dynamik“ im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu festigen.
Im vergangenen Jahr hatte Russland bereits mit Nordkorea ein Abkommen über eine „umfassende strategische Partnerschaft“ geschlossen. Dieses sieht vor, dass beide Länder sich im Falle eines Angriffs auf eines von ihnen „sofortige militärische Hilfe“ leisten. Nordkorea lieferte seitdem nach Angaben der USA und Südkoreas Artilleriegranaten und Raketenteile und entsandte Tausende Soldaten zur Unterstützung der russischen Truppen im Kampf gegen die ukrainische Armee. Dabei sind nach südkoreanischen Angaben bislang bereits rund 300 nordkoreanische Soldaten getötet und etwa 2.700 weitere verletzt worden, berichtete der Abgeordnete Lee Seong Kweun am Montag unter Berufung auf den südkoreanischen Geheimdienst.
Berichte über die Gefangennahme nordkoreanischer Soldaten durch die Ukraine wollte der Kreml am Montag nicht kommentieren. Die nordkoreanischen Soldaten hätten den Befehl, sich bei einer drohenden Gefangennahme umzubringen, sagte der südkoreanische Abgeordnete Lee unter Berufung auf den Geheimdienst. Darauf deuteten Notizen hin, die bei toten Soldaten entdeckt worden seien. Die nordkoreanischen Behörden hätten sie unter Druck gesetzt, „Suizid zu begehen oder sich selbst in die Luft zu sprengen, bevor sie gefangen genommen werden“, sagte Lee. (afp)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen