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München bleibt Spitze

Die (beinahe) ewige Münchener Meisterschaft gibt es nicht nur im Fußball, sondern auch in der Wissenschaft. Das belegt der neue „Förderatlas“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der in dieser Woche vorgestellt wurde. In dem Werk, das alle drei Jahre erscheint, listet die DFG auf, welche Hochschulen und Forschungsinstitute in Deutschland die meisten „Drittmittel“ einwerben. Drittmittel sind zusätzliche Fördermittel, die zu Grundausstattung und Gebühren hinzukommen. Weil um sie unter den Forschern heftig konkurriert wird, ist die Drittmittelquote eine Kernzahl für die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit einer Einrichtung.

Und siehe da: In der Förderrangliste, die von der DFG nun schon seit 30 Jahren erhoben wird, belegen die beiden Münchener Universitäten, die Technische und die Ludwig-Maximilian-Uni (LMU), wie bereits 2021 die ersten Plätze. In der langen Zeitreihe seit 1997 stehen sie ständig auf dem Siegertreppchen. Nur in einigen Jahren war die Technische Hochschule in Aachen noch besser. Unter den bayerischen Geschwistern ist die LMU führend.

Die Summen, um die es geht, sind beträchtlich. In den Jahren 2020 bis 2022 warb die LMU 335 Millionen Euro an Drittmitteln von der DFG ein, vor allem für Forschungsprojekte in den Lebenswissenschaften; die TU München folgte mit 333 Millionen Euro knapp dahinter. Insgesamt unterstützte die DFG in diesem Zeitraum die Forschung in 28.000 wissenschaftlichen Instituten Deutschlands mit 10,3 Milliarden Euro.

Was auffällt: In der Forschung hat der Osten noch nicht so richtig Tritt gefasst. So tauchen im DFG-Ranking der 40 „Besten“ aus Ostdeutschland lediglich die TU Dresden und die Universitäten Jena und Leipzig auf. Insgesamt vergab die DFG von ihren Bewilligungen in den Jahren 2020 bis 2022 knapp 1,3 Milliarden Euro in die fünf ostdeutschen Bundesländer. Am meisten mit 616 Millionen Euro nach Sachsen, wo teure Technikforschung zu finanzieren war.

Sorgen bereitet den Forschungsförderern der Rückzug der Wirtschaft, die immer weniger Forschungsaufträge an heimische Hochschulen vergibt. Danach verringerte sich der Anteil der Wirtschaft an den Drittmitteleinnahmen der Hochschulen von 19,2 Prozent im Jahr 2013 auf 14,7 Prozent in 2022. „Mit Blick auf die Bedeutung des Transfers ist dies eine bedenkliche Entwicklung“, betonte DFG-Präsidentin Katja Becker bei der Vorstellung des Atlas. Als Gründe für das rückläufige Engagement der Unternehmen im deutschen Hochschulsystem werden zunehmend schwierigere Rahmenbedingungen für die Forschung in Deutschland angeführt, wie Datenschutz, Tierschutz und Bürokratieaufwand generell.Manfred Ronzheimer

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