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Kopflose Doppeltröter

Wieder wertvolles Instrument im Zug vergessen

Seit Jahren mahnen wir an dieser Stelle immer wieder Geiger, doch ihre sieben Sinne beisammen zu halten und nicht ständig ihre hochwertigen Instrumente in Zügen zu vergessen. Da wird nahe München der Nachbau einer Stradivari im Wert von 11.000 Euro verbummelt, bei Dessau ein 17.500 Euro teures Instrument, hinter Koblenz eine Violine für 10.000 Euro, in London eine 290.000 Euro teure Barockfiedel, in Rostock ein Wimmerholz für 25.000 Euro. Schon glauben alle, Geiger seien zerstreute Träumer. Aber jedenfalls sind sie nicht allein, wie wir seit gestern wissen, als die Bundespolizeiinspektion Magdeburg am Montag eine dramatische Polizeimeldung über die Ticker jagte: „Mann vergisst hochwertiges Musikinstrument im Zug.“ Nein, diesmal kein Geiger. Diesmal war es ein Hornist, der sein Doppelhorn vergaß, als er im Bahnhof Brandenburg aus einem Regionalexpress stieg, der in Richtung Magdeburg weiter tuckerte. Dort nahm eine heldenhafte Streife der Bundespolizei das einsame Doppelhorn in Empfang. Der 62-jährige Bläser eilte dem Instrument hinterher und durfte es „um 03:20 Uhr erleichtert wieder in Empfang nehmen“. Sind Hornisten jetzt die neuen Geiger? Blasen sie ihr eigenes Hirn weg? Kopflos im Konzertverkehr? Hornisten, haltet bitte leise inne!

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